In einer Welt voller Unsicherheiten und Herausforderungen stellt sich die Frage: Was bedeutet Resilienz für Sie? Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, sich an widrige Umstände anzupassen und gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Sie ist nicht nur ein persönliches Merkmal, sondern ein dynamischer Prozess, der durch individuelle Stärken, soziale Unterstützung und externe Faktoren beeinflusst wird. Indem Sie Resilienz entwickeln, können Sie Ihre mentale Gesundheit stärken, Stress effizienter bewältigen und Ihre persönliche Entfaltung fördern, selbst in schwierigen Zeiten.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze:
- Vielfältige Definitionen: Resilienz hat keine einheitliche Definition und umfasst zahlreicheAnsätze, die auf Flexibilität im Umgang mit Stress und Krisen abzielen.
- Dynamischer Prozess: Resilienz wird als ein dynamischer Prozess verstanden, der es ermöglicht, auf Stressoren und Traumata positiv zu reagieren und das Wohlbefinden zu erhalten oder wiederherzustellen.
- Individuelle und soziale Faktoren: Die Entwicklung von Resilienz hängt von persönlichen Stärken sowie von sozial vermittelten Ressourcen ab, die bei der Bewältigung von Lebensstressoren unterstützen.
- Emotionale Regulierung: Ein zentraler Aspekt der Resilienz ist die Fähigkeit zur Emotionsregulation, die hilft, Herausforderungen besser zu meistern.
- Gesundheitsförderung: Resilienz wird als wesentlicher Schutzfaktor für die psychische und physische Gesundheit betrachtet, der ein gesundes Bewältigen von Lebenskrisen ermöglicht.
Das Konzept der Resilienz
Historische Entwicklung der Resilienz
Die Entwicklung des Resilienzbegriffs hat im Laufe der Geschichte verschiedene Facetten durchlaufen. Ursprünglich lag der Fokus auf der Fähigkeit von Materialien, sich nach einer Beanspruchung wieder zurückzubewegen. Diese physikalische Interpretation wurde bald auf individuelle und gesellschaftliche Kontexte übertragen. So begannen Psychologen in den 1970er-Jahren, Resilienz als eine Antwort auf Stressoren und traumatische Erlebnisse zu analysieren, wobei das Augenmerk zunehmend auf den psychologischen Mechanismen lag, die es Menschen ermöglichen, Widrigkeiten zu bewältigen.

In den 1980er Jahren erlebte das Thema Resilienz einen Aufschwung, als Forscher wie Emmy Werner und Michael Rutter begannen, die Merkmale resilienter Individuen zu untersuchen. Sie identifizierten verschiedene Schutzfaktoren wie soziale Unterstützung, emotionale Intelligenz und die Fähigkeit zur Selbstregulation, die eine entscheidende Rolle in der Resilienz spielen. Diese Erkenntnisse trugen zu einem tiefergehenden Verständnis bei, das bis heute in der Resilienzforschung Bestand hat.
Schlüsseldefinitionen in der zeitgenössischen Forschung
In der modernen Resilienzforschung gibt es eine Vielzahl von Definitionen und Modellen, die unterschiedliche Perspektiven und Ansätze darstellen. So beschreibt Raffael Kalisch Resilienz als die Fähigkeit zur Aufrechterhaltung und schnellen Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach Widrigkeiten. Ihre Definition zeigt, wie wichtig die psychische Stabilität in herausfordernden Zeiten ist. Eine weitere bedeutende Definition stammt von Rosmarie Welter-Enderlin, die Resilienz als Fähigkeit beschreibt, Krisen im Lebenszyklus zu meistern, indem persönliche und sozial vermittelte Ressourcen mobilisiert werden.
Die Vielfalt in den Definitionen ist nicht zufällig, sondern spiegelt die multifactorielle Natur der Resilienz wider. Jede Definition beleuchtet verschiedene Dimensionen und Aspekte dieses komplexen Zusammenspiels von individuellen, sozialen und umweltlichen Einflüssen. Dies betont, dass Resilienz ein dynamischer Prozess ist, der individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sein kann.
Die Evolution der Resilienz in der Psychologie
Die Psychologie hat im Laufe der Zeit einen tiefgreifenden Wandel in der Betrachtung von Resilienz erfahren. Anfangs konzentrierte sich die Forschung auf die Merkmale und Eigenschaften von Personen, die krisenresistent waren. Im Laufe der Jahre kam es zu einem Paradigmenwechsel, bei dem der Fokus zunehmend auf der Interaktion zwischen Individuen und ihrem sozialen Umfeld gelegt wurde. Forscher wie Michael Ungar betonen, dass Resilienz nicht nur eine individuelle Eigenschaft ist, sondern auch stark durch soziale Unterstützung und ökologische Faktoren beeinflusst wird.
In der zeitgenössischen Psychologie wird Resilienz als ein Prozess verstanden, der es Individuen erlaubt, auf Stressoren und Traumata positiv zu reagieren und sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Dieser dynamische Prozess umfasst sowohl die Fähigkeit zur Regeneration als auch zur Rekonfiguration, um langfristig in einem sich ständig verändernden Umfeld zu überleben und zu prosperieren.
Diese Veränderungen in der Herangehensweise an Resilienz verdeutlichen, dass es sich um ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren handelt, die sowohl das Individuum als auch die Gemeinschaft betreffen. Mit einem besseren Verständnis dieser Zusammenhänge können Strategien entwickelt werden, die nicht nur das individuelle Wohlbefinden fördern, sondern auch die Resilienz innerhalb von Gruppen und Organisationen stärken.
Modelle der Resilienz
Individuelle Resilienzmodelle
Individuelle Resilienzmodelle konzentrieren sich auf die persönlichen Fähigkeiten und Ressourcen, die Ihnen helfen, mit Stress und Krisen umzugehen. Diese Modelle betonen, dass Resilienz eine erlernbare Fähigkeit ist, die auf verschiedenen Faktoren basiert, darunter emotionale Intelligenz, Problemlösungsfähigkeiten und soziale Unterstützung. Sie können durch verschiedene Strategien, wie positiver Selbstdialog oder Stressbewältigungstechniken, Ihre persönliche Resilienz verbessern und in Zeiten der Herausforderung stärkt.
Ein Beispiel für ein individuelles Resilienzmodell ist das Konzept von Katharina Maehrlein, das Resilienz als die seelische Kraft beschreibt, die es Ihnen ermöglicht, schneller und besser auf Niederlagen oder Unglücke zu reagieren. Dieses Modell zeigt, dass Resilienz nicht nur durch innere Stärke, sondern auch durch die Fähigkeit zur Reflexion und Verarbeitung emotionaler Erlebnisse gefestigt wird.
Ökologische Modelle der Resilienz
Ökologische Modelle der Resilienz betrachten nicht nur das Individuum, sondern auch dessen Interaktion mit sozialen und ökologischen Systemen. Diese Modelle betonen, dass Resilienz aus einem Zusammenspiel von individuellen Eigenschaften, sozialen Netzwerken und Umweltfaktoren entsteht. Indem Sie die verschiedenen Schichten Ihrer Umwelt analysieren, können Sie besser verstehen, wie Sie sich an widrige Umstände anpassen und dabei Ihre psychische Gesundheit bewahren können.
Ein bedeutendes ökologisches Resilienzmodell ist das von Michael Ungar, das die soziale Ökologie der Resilienz hervorhebt. Es verdeutlicht, dass Ihre Fähigkeit zur Bewältigung von Stressoren stark von den sozialen und ökologischen Kontexten abhängig ist, in denen Sie leben. Diese Ansätze ermöglichen es Ihnen, sowohl Ihre individuellen Stärken als auch Ihr Umfeld in die Resilienzentwicklung einzubeziehen.
Gemeinschafts- und Organisationsresilienz
Gemeinschafts- und Organisationsresilienz umfasst die Fähigkeiten von Gruppen und Institutionen, sich an Stressoren anzupassen und aus Krisen zu lernen. In diesem Kontext steht die Bedeutung von Teamarbeit, gemeinsamen Wertvorstellungen und kollektiver Unterstützung im Mittelpunkt. Indem Sie in Ihrer Gemeinschaft oder Organisation eine resiliente Kultur fördern, können Sie dazu beitragen, ein belastbares System zu schaffen, das nicht nur übersteht, sondern auch gedeiht.
Ein Beispiel für Gemeinschaftsresilienz zeigt sich in den Lehren der Vereinten Nationen, die betonen, dass eine Gemeinschaft in der Lage sein sollte, rechtzeitig und effizient auf Bedrohungen oder Krisen zu reagieren. Das bedeutet, dass regelmäßige Kommunikation, Risikomanagement und die aktive Einbeziehung der Mitglieder von entscheidender Bedeutung sind, um eine starke und belastbare Gemeinschaft aufzubauen. Ein solches resilientes Gemeinschaftsgefühl kann entscheidend sein, um soziale Stabilität zu fördern und die individuelle Resilienz innerhalb der Gruppe zu stärken.
Faktoren, die die Resilienz beeinflussen
Die Resilienz ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die miteinander interagieren und die Fähigkeit eines Individuums beeinflussen, Herausforderungen und Widrigkeiten zu bewältigen. Dazu zählen persönliche Eigenschaften, soziale Unterstützung sowie Umwelt- und Kultureinflüsse, die alle entscheidend dazu beitragen, wie Sie sich in stressigen Situationen verhalten. Die Entwicklung Ihrer Resilienz ist nicht statisch, sondern ein dynamischer Prozess, der sich im Laufe Ihres Lebens entfalten kann.
- Persönliche Eigenschaften und Merkmale
- Die Rolle der sozialen Unterstützung
- Umwelt- und Kultureinflüsse
Persönliche Eigenschaften und Merkmale
Ihre persönlichen Eigenschaften spielen eine wichtige Rolle in der Formung Ihrer Resilienz. Zu den Schlüsselmerkmalen zählen Optimismus, emotionale Intelligenz und die Fähigkeit zur Selbstreflexion. Optimistische Menschen sind oft besser in der Lage, Herausforderungen alschancen zu sehen und positive Lösungen zu finden, was Psychologen in der Definition von Resilienz unterstreichen: „Resilienz ist die Aufrechterhaltung, bzw. schnelle Wiederherstellung psychischer Gesundheit während oder nach Widrigkeiten.” Indem Sie bei Rückschlägen nach positiven Aspekten suchen, stärken Sie Ihre Resilienz insgesamt.
Emotionale Intelligenz ist ebenfalls entscheidend, da sie Ihnen hilft, Ihre eigenen Gefühle und die der Menschen um Sie herum zu verstehen und zu regulieren. Die Fähigkeit, sich selbst zu ermutigen und eigene Emotionen zu steuern, verbessert Ihre Bewältigungsmechanismen im Angesicht stressiger Lebensereignisse. Any Mensch kann durch bewusste Arbeit an diesen Eigenschaften seine persönliche Resilienz steigern.
Die Rolle der sozialen Unterstützung
Soziale Unterstützung ist ein weiterer wesentlicher Faktor, der Ihre Resilienz beeinflusst. Ein starkes Netzwerk aus Familie, Freunden und Kollegen stellt sicher, dass Sie in schwierigen Zeiten nicht allein sind. Diese Unterstützung bietet moralische und emotionale Ressourcen, die Ihnen helfen, mit Stress umzugehen und das Gefühl von Geborgenheit und Zugehörigkeit zu fördern.
Ein aktives Sozialleben und ein sicheres Umfeld sind entscheidend, um Ihre Resilienz zu stärken. Die Menschen in Ihrem Umfeld können Sie ermutigen, neue Perspektiven einzunehmen und alternative Lösungsansätze zu finden, während sie gleichzeitig auch emotionale Stabilität und Unterstützung bieten. Starke berufliche oder persönliche Beziehungen helfen Ihnen dabei, Widrigkeiten besser zu bewältigen und bieten Ihnen die nötige Kraft, um nach Rückschlägen aufzustehen.
Umwelt- und Kultureinflüsse
Die Umwelt, in der Sie leben, sowie kulturelle Kontexte haben ebenso einen Einfluss auf Ihre Resilienz. Faktoren wie wirtschaftliche Stabilität, Bildung und die Verfügbarkeit von Dienstleistungen bestimmen, wie gut Sie mit Stressoren umgehen können. In stabilen Umgebungen fühlen Sie sich in der Regel sicherer und sind besser in der Lage, sich den unvorhergesehenen Herausforderungen des Lebens zu stellen.
Darüber hinaus sind kulturelle Werte und Normen entscheidend dafür, wie Gesprächs- und Bewältigungsmechanismen in Ihrer Gemeinschaft aussehen. Einige Kulturen legen ein höheres Gewicht auf kollektive Unterstützung und Gemeinschaft, während andere Individualität und Selbstverantwortung betonen. Any normales Umfeld kann also Ihre Fähigkeit zur Resilienz positiv oder negativ beeinflussen.
Anwendung von Resilienz im Alltag
Strategien zur Stärkung der persönlichen Resilienz
Um Ihre persönliche Resilienz zu stärken, ist es hilfreich, eine Kombination aus Selbstreflexion und dem Aufbau eines unterstützenden sozialen Netzwerks zu praktizieren. Diese Strategien erlauben Ihnen, Stress besser zu bewältigen und in schwierigen Situationen einen klaren Kopf zu bewahren. Führen Sie beispielsweise ein Tagebuch, um Ihre Gedanken und Emotionen zu ordnen; dies kann Ihnen helfen, Muster in Ihrem Verhalten zu erkennen und gesündere Bewältigungsmechanismen zu entwickeln. Zudem sollten Sie versuchen, positive Emotionen gezielt zu kultivieren, da diese nachweislich Ihre Fähigkeit zur Resilienz steigern. Resiliente Menschen nutzen positive Erfahrungen, um aus negativen Emotionen herauszukommen und zu wachsen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Etablierung realistischer Ziele, die Sie motivieren und Ihnen eine Richtung geben. Diese Ziele sollten sowohl ehrgeizig als auch erreichbar sein, um Frustration zu vermeiden. In Kombination mit der Fähigkeit, sich bei Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen, wird dies Ihnen helfen, Herausforderungen als Gelegenheiten für persönliches Wachstum zu betrachten. Dies steht im Einklang mit der Definition von Resilienz, die als Prozess des wirkungsvollen Verhandelns mit Stressoren beschrieben wird.
Resilienz am Arbeitsplatz
Am Arbeitsplatz ist Resilienz von zentraler Bedeutung, um unter Druck effektiv zu funktionieren und langfristig erfolgreich zu sein. Eine resiliente Arbeitsumgebung fördert nicht nur das individuelle Wohlbefinden, sondern steigert auch die Teamleistung und Innovationskraft. Resiliente Mitarbeiter sind in der Lage, mit Stress, Kritik und Veränderungen flexibler umzugehen, was zu einer hohen Arbeitszufriedenheit führt. Untersuchungen zeigen, dass Organisationen, die Resilienz fördern, weniger mit Burnout oder Angstzuständen konfrontiert sind.
Die Entwicklung von Resilienz am Arbeitsplatz kann durch verschiedene Maßnahmen unterstützt werden, wie z. B. Schulungen zu Stressbewältigung und Kommunikation. Führungskräfte spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, indem sie ein Umfeld schaffen, das Fehler als Lernmöglichkeiten betrachtet. Dies hilft Ihnen und Ihren Kollegen, Ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, sodass Sie nicht nur Herausforderungen im Job meistern, sondern auch gestärkt daraus hervorgehen.
Resilienz im Bildungsbereich
In Bildungseinrichtungen ist es entscheidend, Resilienz zu fördern, um Schüler und Studenten bestmöglich auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten. Resiliente Lernende zeigen nicht nur eine bessere akademische Leistung, sondern sind auch in der Lage, mit persönlichen und sozialen Herausforderungen umzugehen. Schulen und Universitäten sollten daher Programme anbieten, die emotionale Intelligenz, Problemlösungsfähigkeiten und Stressbewältigungsstrategien vermitteln. Solche Programme können dazu beitragen, eine positive Lernumgebung zu schaffen, in der sich alle Teilnehmer wertgeschätzt und unterstützt fühlen.
Forschungen haben gezeigt, dass auch ein starkes Unterstützungsnetzwerk von Lehrern, Mitschülern und Familien eine wesentliche Rolle spielt, um die Resilienz zu fördern. Indem Sie sich aktiv an diesen Gemeinschaften beteiligen und diese Beziehungen pflegen, können Sie Ihre eigene Resilienz sowie die Ihrer Mitschüler stärken. Dies steht im Einklang mit der Aussage, dass Resilienz die Fähigkeit von Menschen beschreibt, Krisen unter Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern.
Resilienz und psychische Gesundheit
Die Beziehung zwischen Resilienz und Wohlbefinden
Resilienz spielt eine entscheidende Rolle für Ihr psychisches Wohlbefinden. Sie ermöglicht es Ihnen, in Krisenzeiten besser mit Stress umzugehen und sich schneller zu erholen. Wie aus verschiedenen Resilienzdefinitionen hervorgeht, geht es bei Resilienz nicht nur darum, schwierige Zeiten zu überstehen, sondern auch darum, aus diesen Herausforderungen positives Wachstum zu schöpfen. Indem Sie persönliche und soziale Ressourcen nutzen, können Sie Ihre Fähigkeit stärken, mit adversen Situationen umzugehen und langfristig Ihr psychisches Wohlbefinden zu fördern.
Wohlbefinden ist eng mit Ihrer Resilienz verbunden, da resiliente Menschen oft über ein besseres Coping verfügen, was sich nicht nur in der Bewältigung von Krisen, sondern auch in einer positiveren Lebensperspektive äußert. Sie sind in der Lage, aus Widrigkeiten zu lernen und Ihre Emotionen gezielt zu regulieren, was Ihr allgemeines Wohlbefinden erheblich steigert.
Resilienz als Puffer gegen psychische Gesundheitsprobleme
Resilienz fungiert als wirksamer Puffer gegen psychische Gesundheitsprobleme. Indem sie Ihnen hilft, sich auf Stressoren einzustellen und diese zu bewältigen, verringert sie die Wahrscheinlichkeit, an Angstattacken, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen zu leiden. Hoch resiliente Menschen haben oft einen besseren Zugang zu verschiedenen Bewältigungsstrategien, die es ihnen ermöglichen, sowohl kurzfristige als auch langfristige Belastungen erfolgreich zu überwinden. Dadurch bleibt die psychische Gesundheit stabiler und weniger anfällig für Stressfaktoren.
Wissenschaftliche Studien belegen, dass resiliente Individuen in Krisensituationen über Fähigkeiten verfügen, die ihre psychische Stabilität unterstützen. Sie neigen dazu, soziale Unterstützung aktiver zu suchen und als Samen für positives Wachstum zu nutzen. Diese resultierenden interaktiven Einsichten stärken nicht nur ihre Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen, sondern auch die allgemeine Lebenszufriedenheit.
Therapeutische Ansätze zur Förderung der Resilienz
Um Ihre Resilienz zu fördern, gibt es verschiedene therapeutische Ansätze, die Ihnen helfen können, Ihre inneren Stärken zu erkennen und gezielt zu nutzen. Dazu gehören kognitive Verhaltenstherapie, Achtsamkeitstechniken und positive Psychologie. Diese Methoden unterstützen Sie darin, Ihre Denkmuster zu überarbeiten und eine proaktive Haltung gegenüber Herausforderungen zu entwickeln, was essenziell für den Aufbau Ihrer Resilienz ist.
Die Kombination dieser Ansätze kann zu einer Verbesserung Ihrer Resilienz führen, die nicht nur Ihr psychisches Wohlbefinden stärkt, sondern Sie auch für zukünftige Herausforderungen wappnet. Besonders die Einsatzweise von Achtsamkeit kann Ihnen ermöglichen, im Moment zu leben, Stress abzubauen und Ihre emotionale Stabilität zu fördern. Haben Sie beispielsweise die Fähigkeit zur Emotionsregulation, kann dies maßgeblich zur Resilienz beitragen und Ihre Lebensqualität erhöhen.
Kritik und Herausforderungen des Resilienz-Konzepts
Missverständnisse über Resilienz
Ein häufiges Missverständnis über Resilienz ist die Annahme, dass Resiliente Menschen keinerlei Schwächen zeigen oder von Herausforderungen unberührt bleiben. Vielmehr bedeutet Resilienz, dass Sie in der Lage sind, mit Widrigkeiten umzugehen und aus schwierigen Erfahrungen zu lernen. Diese Fähigkeit schließt ein, emotionale Schmerzen und Unsicherheiten zu akzeptieren, sodass Sie letztendlich in der Lage sind, sich darüber hinauszuentwickeln. Diese Sichtweise erfordert einen Paradigmenwechsel weg von der Vorstellung, dass Resilienz eine statische Eigenschaft ist, hin zu einem dynamischen Prozess, der persönliche Wachstumschancen in Krisensituationen schafft.
Ein weiteres Missverständnis besteht darin, dass Resilienz immer als individuelle Eigenschaft betrachtet wird, unabhängig von den sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen. In Wirklichkeit spielen Ihre Umwelt, kulturelle Faktoren und soziale Unterstützung eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung Ihrer Resilienz. Der Einfluss von Gemeinschaft und Familie kann sowohl stärkend als auch begrenzend wirken, was bedeutet, dass Resilienz nicht nur von Ihnen, sondern auch von Ihrem Umfeld abhängt.
Die Grenzen der Resilienz
Trotz ihrer Bedeutung hat das Konzept der Resilienz auch seine Grenzen. Es ist wichtig zu erkennen, dass nicht jeder die Fähigkeit hat, in jeder Situation resilient zu sein. Faktoren wie biologische Veranlagungen, psychische Erkrankungen oder schwerwiegende soziale Beeinträchtigungen können die Entwicklung von Resilienz behindern. Weiters kann auch die Vorstellung, dass Resilienz immer zu positiven Ergebnissen führt, fehlgeleitet sein, da es möglich ist, dass resilient handelnde Personen trotzdem mit erheblichen langfristigen psychischen und emotionalen Belastungen konfrontiert werden.
Eine explizite Betrachtung dieser Grenzen ist unerlässlich, um ein realistisches Bild von Resilienz zu zeichnen. Die Überschätzung der persönlichen Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, kann dazu führen, dass gesellschaftliche Systeme, die Unterstützung bieten sollten, ignoriert oder nicht ausreichend gefördert werden. Ein Verständnis für die Grenzen und Herausforderungen von Resilienz ermöglicht es Ihnen, realistische und umsetzbare Strategien zur Unterstützung Ihrer persönlichen Entwicklung zu entwickeln.
Resilienz im Kontext sozialer Ungleichheit
Soziale Ungleichheit spielt eine bedeutende Rolle in der Resilienzforschung. Ihre Resilienz kann durch Umweltfaktoren wie Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung oder soziale Netzwerke stark beeinflusst werden. Menschen, die in benachteiligten Verhältnissen leben, haben oft weniger Ressourcen zur Verfügung, um mit Stress und Widrigkeiten umzugehen, wodurch ihre Möglichkeiten zur Entwicklung von Resilienz entscheidend eingeschränkt werden. Dies zeigt sich auch in Daten, die darauf hinweisen, dass benachteiligte Gruppen häufiger an psychischen Erkrankungen leiden.
Zusätzlich ist die Vorstellung, dass Resilienz ausschließlich eine individuelle Leistung ist, irreführend. Stattdessen sollten Sie die Bedeutung von sozialen Strukturen und Gemeinschaften erkennen, die sowohl Unterstützung bieten als auch Widerstandsfähigkeit fördern können. Die Förderung von Resilienz erfordert ein systemisches Denken, in dem soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit eine zentrale Rolle spielen, um eine bessere Lebensqualität für alle zu ermöglichen.
Quellen:
- Kalisch, R. et al. (2021): „Aktuelle Konzepte der Resilienzforschung“. Springer Medizin. https://www.springermedizin.de/neurologie/psychiatrie-und-psychosomatik/aktuelle-konzepte-der-resilienzforschung/15785626
- Leibniz-Gemeinschaft (2022): „Resilienz ist weit verbreitet“. https://www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/neues/forschungsnachrichten/forschungsnachrichten-single/newsdetails/resilienz-ist-weit-verbreitet
- Bruhn, A. (2021): „Resilienz – Konzept und Kritik“. Universität Siegen. https://www.bildung.uni-siegen.de/mitarbeiter/negnal/resist/202110_resist_working_paper_bruhn.pdf
- Institut für Bildung und Coaching (2023): „Erkenntnisse aus der Resilienzforschung“. https://www.institut-bildung-coaching.de/wissen/erkenntnisse-aus-der-resilienzforschung
- Heller, J. (2021): „Forschung zu Resilienz“. https://juttaheller.de/resilienz-foerdern/resilienz-abc/forschung-zu-resilienz/